1913: Riege des Krofdorfer Turnvereins

26 Jahre bereits bestand der 1887 gegründete Krofdorfer Turnvereins, als sich diese 9 jungen Männer dem Fotografen stellten. Nur 3 von ihnen sind noch namentlich bekannt (siehe Bildlegende). Hatten sie an einem Wettkampf teilgenommen? Auch diese Frage lässt sich nicht mehr klären. Das Foto erhielt unser Archiv von Christel Weller.

Von links: 1. Karl Schmidt, Krokelstraße 2; 5. Wilhelm Leib, Hauptstraße; 6. Wilhelm Hofmann, Hauptstraße 4

„1. Ausfahrt der Burschenschaft“

Trotz intensiver Recherche ist es nicht gelungen, das genaue Datum – vermutlich 1928 – und den Ort dieses grandiosen Fotos von einer Busfahrt Krofdorfer Burschen zu ermitteln. Die auf dem Schild im Vordergrund genannte Burschenschaft hatte keinen Namen (wie etwa die 1928 gegründete Burschenschaft „Frohsinn“), ihre Mitglieder dürften eher dem „linken“ Spektrum des Dorfes angehört haben und verkehrten in Freunds Wirtschaft, Hauptstraße 13. Obwohl die Namen aller Abgelichteten bekannt sind, wird hier nur ihr Fahrer vorgestellt: August Zavazal aus der Seestraße 5 (in der oberen Reihe links mit Schirmmütze und Fliege).

Bildgeberin war Frau Meline Schaum, geb. Schmidt, deren späterer Ehemann ebenfalls die Busfahrt mitmachte.

 

1930: Wandergruppe der SPD und SAJ

Bis kurz vor der „Machtergreifung“ des NS-Regimes 1933 dominierten das politische Leben in Krofdorf-Gleiberg – deutlich ablesbar an Wahlergebnissen – zusammengenommen die beiden Linksparteien SPD und KPD. Dies schlug sich auch im kulturellen und sportlichen Bereich nieder. Anders als heute gab es in beiden Ortsteilen ein ausgesprochen linkes „Milieu“, dem sich naturgemäß Angehörige der Arbeiterschaft verbunden fühlten. Man teilte nicht nur eine gemeinsame politische Gesinnung, sondern blieb auch gerne „unter sich“ (was ebenso galt für die bürgerliche und bäuerliche Seite). Das Foto unten, aufgenommen um 1930, zeigte eine Wandergruppe mit Mitgliedern der SPD und der SAJ (Sozialistische Arbeiterjugend).

Bildgeber: Günter Stork

Fototermin auf dem Burghof etwa 1900

Weder Anlass noch der Fotograf dieser Aufnahme sind bekannt, hingegen die meisten der Personen, die sich um das Jahr 1900 an der Treppe hinauf zum „Rittersaal“ versammelt haben. Genannt seien der 3. von links auf der Treppe Sebastian Niebergall, der erste Pächter der Burggaststätte, direkt unter ihm seine Ehefrau Elisabeth Niebergall, geb. Koch, der Herr rechts mit Zigarre der Getränkehändler Jean Weisel aus Gießen. Die Diakonisse links im Bild Katharina Niebergall ist die Schwester des Burgwirts.

Information und Bildgeberin: Frau Gertrud Schlage, geb. Niebergall, die Enkelin des Burgwirts.