Wanderlust mit Saitenspiel

1924 gründeten ein paar junge Burschen unseres Dorfes den „Wander-Club Edelweiß“, und das, wie es sich gehört, mit Eintrag ins Vereinsregister. Alle Gründungsmitglieder – siehe Foto unten -hatten bereits in den Jahren vorher zusammen musiziert, mit Gitarre, Mandoline und Geige.

Untere Reihe von links : Wilhelm Schmidt, Otto Hofmann (Gleiberg)
Zweite Reihe: Ferdinand Becker,  Adolf Bender, Paul Pfeiffer, Karl Hahn
Ober Reihe: Karl Bender, Fritz Göbel, Karl Koch, Paul Koch, Ferdinand Bepperling, Richard Wagner

So führte man einige Zeit unter dem Zeichen des Edelweiß ein unabhängiges Wander- und Musikleben,  beschränkt zunächst jedoch auf nähere Ziele in der Umgebung. Doch bereits ein Jahr nach der Vereinsgründung brach das Häuflein auf  zu einem entfernteren Ziel, dem Thüringer Wald, und Pfingsten 1926 ging es an den Rhein. Dabei machte man die Erfahrung, dass es besser wäre, in Jugendherbergen zu  übernachten als üblicherweise in Scheunen, was allerdings nur möglich wäre bei Mitgliedschaft einer größeren Organisation. Deshalb wurde beschlossen, dem Deutschen Turnverein beizutreten, dem ohnehin bereits einige der Wanderfreunde angehörten. Jetzt folgten große Fahrten zur Zugspitze und als Höhepunkt 1928 nach Hamburg und Helgoland (Foto unten)


Ungefähr zu jener Zeit entstanden Kontakte zu einer Gruppe junger Damen aus dem Dorf, die sich „Die Gedankenfreien“ nannten. Die hatten mit einer spektakulären Aktion ihre Teilnahme am Kirmeszug 1928 durchgesetzt, indem sie sich mit einer Pferdekutsche in das Geschehen einreihten (Foto unten).

Ein weiteres Foto aus unserem Archiv belegt, dass  einige aus dem Kreis der „Gedankenfreien“ sogar an Wanderfahrten des Edelweiß-Clubs teilnahmen, aufgenommen etwa 1930 vor der Kulisse der  Schaumburg nahe der Lahn.