Ein Friedhof, den es nicht mehr gibt

In Krofdorf  befand sich  die Begräbnisstätte für die Verstorbenen, wie seit dem Mittelalter üblich, im engen Umkreis der Kirche, im Kirchhof also.  Als gegen Mitte des 19. Jahrhundert die Bevölkerung des Ortes deutlich zunahm, reichte das von Mauern begrenzte Areal für seine Zwecke nicht mehr aus. Um die Lösung dieses Problems kümmerte sich jetzt die politische Gemeinde. Sie erwarb, wie Helmut Leib schreibt, 1860 sieben Grundstücke in der Gemarkung „Vor der Auberngass“ (links der heutigen Burgstraße gegenüber dem Abgang des Hainwegs) mit einer Gesamtfläche von 4519 Quadratmetern. Doch nur fünf Jahrzehnte später war  auch die Aufnahmefähigkeit dieses jetzt kommunalen Friedhofs erschöpft. 1911 kaufte die Gemeinde das Areal an der Talstraße, auf dem bis heute die Verstorbenen Krofdorfs beigesetzt werden. Der ehemalige Friedhof an der Burgstraße wurde allerdings erst 1950 endgültig aufgelassen, nachdem einige dort während des 2. Weltkriegs angelegte Soldatengräber auf den Friedhof an der Talstraße verlegt worden waren. Das Foto unten zeigt den Zustand des alten Friedhofs in den 1930er Jahren, vermutlich aufgenommen von Lehrer Ernst Praß.  Heute gibt es davon keine einzige sichtbare Spur mehr.