Lernziel: Gesellschaftliche Manieren

Um das Jahr 1927 soll Anna Reichard (1873-1940), die Ehefrau des Oberförsters Max Reichard in den  Räumen der Oberförsterei an der Burgstraße ein Mädchenpensionat geführt haben  Ihre Schülerinnen waren Töchter wohlhabender Eltern aus Schlesien und dem Ruhrgebiet. Den Musikunterricht erteilte der Volksschullehrer Ernst Praß, Handarbeit ein Fräulein Appel aus Gießen. Die Einrichtung existierte allerdings nur wenige Jahre und hinterließ keine nachweisbaren Spuren.
Nach Auflösung ihres Instituts scharte Frau Reichard Mädchen aus Krofdorf-Gleiberg um sich mit der löblichen Absicht, ihnen „gesellschaftliche Manieren und gute Sitten“ beizubringen. Diese Zusammenkünfte sollen allerdings im Altersdomizil der Familie Reichard, Burgstraße 41, stattgefunden haben. Das Bild unten, aufgenommen etwa 1932 am Wasserspeicher „Eul“, zeigt Frau Reichard inmitten der von ihr unterwiesenen jungen Damen aus Krofdorf und Gleiberg. Fotograf war wahrscheinlich Frau Reichards Bruder, der Kaufmann und Hobby-Fotograf Carl Pfannekuchen. Information: Hilde Geishecker, geb. Leib; Johanna Niedergesäß, geb. Amend

Die Personen von links unten nach rechts oben fortlaufend:
Untere Reihe: 1. Erni Schmidt, Wiesenstraße 18; 2. Anita Drescher, Burgstraße 18; 3. Minna Bender, Wetzlarer Straße 10; 4. Hilde Leib, Hauptstr. 28; 2. Reihe: 5. Helene Stork, Wiesenstraße 14; 6. Erna Exner, Burgstraße 6; 7. Elfriede Seim,; 8. Hanna  Amend, Wetzlarer Str. 1; 9.Lydia Volkmann, Wetzlarer Str. 5: 10. Frau Reichard; 11. Anna Volkmann, Wetzlarer Straße 5; 12. Ida Dörr, Hauptstraße 2; 13. Helene Bender, Hauptstraße 15; 14. Lina Bender, Hauptstraße 15; Stehend: 15. Johannette Schaum, Gleiberg; 16. Meline Schmidt, Großgasse 8