Seit Aschermittwoch 2014 ist es endgültig vorbei – mit „Moos“ . . .
Am Aschermittwoch 2014 sollten die beiden letzten Gebäude der Gastwirtschaft „Moos“ an der Hauptstraße 54 der Abrissbirne zum Opfer fallen. Jeder, der in Krofdorf aufgewachsen ist und sich nicht völlig von Gasthäusern und ihren „Angeboten“ ferngehalten hat, wird irgendwelche Erinnerungen an „Moos“ gehabt haben oder noch haben. Hier wurde Jahrzehnte lang im Gastraum und an der Theke gebechert, aber auch in großer Runde gefeiert, dass es krachte: ungezählte Kirmesse, Lumpenbälle, Jahrgangszusammenkünfte, Geburtstage usw. usw. Dass man nach dem 2. Weltkrieg hier sogar „ins Kino“ gehen konnte, daran erinnern sich wahrscheinlich nur noch Wenige. Jedenfalls lässt sich eines sagen: „Moos“, dort boten sich Dorfgeschichte und -geschichten unter einem Dach. Im Folgenden soll eine kleine Auswahl von Bildern aus unserem Fotoarchiv mithelfen, wenigstens die Erinnerung daran wachzuhalten. – Siegfried Träger –
Die Gastwirtsfamilie Pfeiffer/Moos
Dieses Foto entstand etwa 1904/05 an der Eingangstür zur Gastwirtschaft und zeigt Teilnehmer eines Tanzkurses.
Dieses Foto mit zehn trinkfesten Krofdorfer Burschen entstand 1916. Links die Wirtstochter Emmi Moos.An Ostern 1918 stellten sich diese Burschen mit der Wirtin der Kamera. Sie nannten sich „Die lustigen Seeräuber“Der Krieg ist vorüber. „Tanzball “ steht auf der Rückseite dieses Bildes und zeigt wieder Teilnehmer einer Tanzschule, diesmal im Hof der Gastwirtschaft. Aufgenommen am 24. Mai 1919.Die Außentheke beim Radfahrerfest 1928. Rechts im Bild mit Brille: Der Wirt Eduard Moos.Noch nannten sie sich „Dute Club“, aber im Jahr, als dieses Bild entstand, wurde beim „Moos“ die Burschenschaft „Frohsinn 1928“ gegründet.Und hier die Burschenschaft „Frohsinn 1928“ ein Jahr nach ihrer Gründung.Auch das gehörte zum „Moos“. Die Gastwirtschaft war wahrscheinlich schon vor der „Machtergreifung“ der NSDAP 1933 Treffpunkt Krofdorfer Anhänger dieser Partei. Hier rückt – wahrscheinlich bereits 1932 – ein Gruppe SA-Männer zu einer auswärtigen Veranstaltung aus. Nähere Umstände zur Entstehung des Bildes sind allerdings unbekannt.Angehörige der Jahrgänge 1914 und 1915 stellen sich 1935 nach ihrer „Musterung“ im „Moos“-Garten dem Fotografen. Nicht alle Abgebildeten überlebten den 2. Weltkrieg.Sechs Kirmesmädchen, unterstützt von einem Kirmesburschen, beim Kartoffelschälen für den „3. Kirmestag“ (Dienstag) 1935.Kirmes 1936Kirmes 1938. Es ist das letzte Kirmesbild der Burschaft „Frohsinn 1928“ in unserem Archiv, das vor dem 2. Weltkrieg aufgenommen wurde. Nicht alle Abgebildeten überlebten den Krieg.Den Garten der Gastwirtschaft wählten die nach dem Krieg nach Krofdorf-Gleiberg „eingewanderten“ Heimatvertriebenen aus dem Egerland zu ihrer 1. Maibaumfeier. Das war am 11. Mai 1952. Foto: S. TrägerUnd noch einmal ein Kirmesfoto: 19521999 feierte der „Jahrgang 1939“ im Saal sein 60-er Jubiläum.
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